Flurnamen in Auendorf

Die Auendorfer Gemarkung, die im Westen an die Gemarkung Gruibingen, im Süden an die Gemarkungen Bad Ditzenbach und Gosbach, im Osten an die Gemarkungen Deggingen und Reichenbach i. T. und im Norden an die Gemarkungen Schlat und Heiningen grenzt hat eine Vielzahl von Gewannen, die  mit teilweise eigentümlichen Namen bezeichnet werden. Da diese Flurnamen jedoch im üblichen Dialekt ausgesprochen werden, ist die nachfolgende (selbstverständlich unvollständige) Liste der Flurnamen teilweise gewöhnungsbedürftig:
- Roßbühl
- Pfaffenberg
- Schorn
- Haslesau
- Schlenkenhalde
- Schneckengarten
- Brombühl
- Leisen
- Degginger Berg
- Kolbenmaat
- Amseltal
- Zimmetel
- Feldende
- Autenwang
- Dentel
- Schliff
- Schloßwald
- Hag
- Hardttal
- Ebnet
- Lützelalb
- Hölle
- Emeteltal
- Zwieren
- Landerseck
- Buchhalde
- Teichle
- Henninger Tal
- Emmerschel
- Sielenwang
- Jockelberg
- Mahdäcker
- Au
- Buchhalde,
- Sielenwanger Steige
- Am Bühl
- Dellrain
- Kleenwang
- die Au
- ...

 

Es gibt aber auch Namen, die keine Flurnamen, aber doch bekannte Punkte sind:

- Rappenhausen
    Bezeichnung für den Ortsteil "hinter der Kirche", insbesondere den Jakobsweg; Herkunft der Bezeichnung unbekannt.

- Neuseeland oder Texas
    Bezeichnung für den Ortsteil Richtung Bad Ditzenbach, ab Einmündung Riesenweg; Herkunft der Bezeichnung unbekannt.

- Herrengasse
    Bezeichnung für den Anfang der heutigen Ditzenbacher Straße; Herkunft der Bezeichnung unbekannt.

- Herrenbrücke oder Wolferbrücke
    Bezeichnung für die Brücke über den Wettenbach an der Straße nach Bad Ditzenbach; Herkunft der Bezeichnung unbekannt. Die Brücke wurde 1927 errichtet.

- Feldenendbrücke
    Bezeichnung für die Brücke über den Hardttalbach (Hadelbach) in Richtung Bad Ditzenbach. Die Brücke überquert den Bach an der Stelle, an der die Markungsgrenze zwischen Bad Ditzenbach und Auendorf liegt und an der bis 1806 die württembergisch-bayerische Grenze war.

- Sportplatz
    am Bühl (hinter dem Rathaus) gelegener, im Abhang wie eine Terrasse bestehender ebener Platz, der entweder über einen (nicht mehr befahrbaren) Weg, am Haus Kirchstr. 25 oder über einen Gehweg am Haus Ditzenbacher Str. 16 erreichbar ist, auf dem früher der Sportunterricht stattfand (schöne und ungewohnte Aussicht über das Dorf). Von dort geht ein Fußweg nach OdrHell (der den Namen Hagasteigle führt)

- Gässle
    Verbindungsweg (zu Fuß) zwischen dem Hofacker und dem Jakobsweg; wurde früher offiziell als Brandgasse bezeichnet.

- Villa Budapest
    Haus im Eichele, in dem in den 50er-Jahren viele Flüchtlinge aus Ungarn zwangsweise eingewiesen waren.

- Villa
    Haus an der Ditzenbacher Straße.

- Millionenranken
    In den Jahren 1921 bis 1924 wurden die heute noch so bestehenden Steigen im Osten und Westen des Dorfes auf die Albhochfläche gebaut (bzw. die Trassenführung geändert). Die Kehre am Jokelberg (2. Kehre der Steige auf die Lützelalb) kostete im Jahr 1922 die Gemeinde Auendorf eine Million Mark (Inflationszeit), weshalb er von den Auendorfern bald "Millionenranken" geheißen wurde. Am Millionenranken steht die (frühere) Hitlereiche, die aus Anlass dessen 50. Geburtstages 1939 gepflanzt wurde.

- Steinpyramide (im allgemeinen Sprachgebrauch in Auendorf weiterhin "Schlageter-Denkmal" genannt):
    Die Steinpyramide hat eine eigentlich junge, aber braune Geschichte, denn sie wurde im Jahr 1933 zu Ehren des von den Nationalsozialisten verehrten Albert Leo Schlageter (1923 von der französischen Besatzung im Rheinland wegen Sabotage zum Tode verurteilt und hingerichtet) anlässlich der Gründung der Ortsgruppe der NSDAP Auendorf errichtet. Die kurz vor Kriegsende von Auendorfern entfernte Gedenktafel (die als verschollen gilt) wies auf diese Geschichte hin und deren Entfernung hat die Sprengung des Denkmals, die für alle Denkmale der Nationalsozialisten gesetzlich von den Alliierten festgeschrieben war, verhindert.

 


Quellen: Auendorfer
© 9.9.2001 - 11.1.2008


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